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Sprechstörungen nach einem Schlaganfall behandeln

Eine Sprechstörung zählt neben Schluckstörungen und fehlender Wahrnehmung des eigenen Körpers zu den häufigsten Symptomen einer durch Schlaganfall ausgelösten Aphasie. Je nachdem, welches Gehirnareal durch den Schlaganfall geschädigt wurde, sind das Erscheinungsbild und die Ausprägung einer Sprechstörung von Fall zu Fall verschieden. Eine undeutliche oder verwaschene Ausdrucksweise oder Probleme mit der Wortfindung gehören zu den typischen Symptomen einer Sprachstörung nach einem Schlaganfall. Der komplette, meist vorübergehende Verlust der Sprachfähigkeit ist möglich, tritt jedoch nur selten ein. Eine intensive, oft jahrelange logopädische Betreuung ist die Grundvoraussetzung dafür, dass der Patient wieder lernt, mit seinem sozialen Umfeld verbal in Kontakt zu treten und sich sprachlich wieder verständlich auszudrücken. Je früher die Therapie begonnen wird, desto größer sind die Chancen auf eine Rehabilitation. Wenn Sie einen Angehörigen zu betreuen haben, der einen Schlaganfall erlitten hat, sind auch Ihre sprachliche Kompetenz sowie ihre Geduld und Ihr Einfühlungsvermögen gefordert, um die Kommunikation mit dem Betroffenen aufrecht zu erhalten.

Symptome einer Sprechstörung nach einem Schlaganfall

Die Verletzung des Gehirns, die einer Aphasie zugrunde liegt, bedingt motorische und neurologische Störungen, die sich unter anderem in einer Lähmung der Muskulatur manifestieren. Diese äußert sich in Schluckbeschwerden, Sprechstörungen und oft auch in einer erheblichen Beeinträchtigung der stimmlichen Fähigkeiten. Dadurch sind Menschen, die an einer Aphasie leiden, oft nur beschränkt fähig, sich verbal mitzuteilen. Eine Sprachstörung kann je nach Art der Aphasie mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Möglich sind eine erschwerte Wortbildung, ein eingeschränkter oder verlangsamter Sprachfluss und ein gestörtes Sprachverständnis. Viele Betroffene können Begriffe nicht mehr richtig zuordnen, entwickeln Sprachautomatismen oder drücken sich nur in abgekürzten Sätzen im Telegrammstil aus. In vielen Fällen wird die Sprechstörung von erheblichen Problemen mit Lesen und Schreiben begleitet, was die Kommunikation mit dem Patienten zusätzlich erschwert.

Frühe logopädische Betreuung zeigt deutliche Erfolge

Wird mit einer gezielten Therapie der Sprechstörung früh begonnen, stehen die Chancen einer deutlichen Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten gut. Im Zuge der logopädischen Diagnose mit spezialisierten Tests wird die Form der Aphasie bestimmt, um gezielte Maßnahmen setzen zu können. Schlaganfall-Patienten erlernen in Einzelsitzungen allmählich wieder, ihr Umfeld sprachlich zu verstehen und sich ihrerseits verständlich auszudrücken. Im ersten halben Jahr nach dem Schlaganfall finden die ambulanten Sitzungen meist drei bis vier Mal wöchentlich statt und stellen die Behandlung der einzelnen Symptome in den Mittelpunkt. Nach einigen Monaten werden die Intervalle zwischen den Therapiesitzungen allmählich verlängert. Die gezielte Verwendung von Gestik und Mimik wird im Rahmen von Rollenspielen und dem Nachstellen alltäglicher Situationen trainiert, um die nonverbale Kommunikationsebene zu integrieren und dem Patienten andere Möglichkeiten des Ausdrucks zu bieten. Um mit der Sprechstörung umgehen zu lernen, werden auch nahe Angehörige in die Therapie miteinbezogen.

Umgang mit der Sprechstörung im Alltag

Die Sprachstörung eines Familienmitgliedes, das einen Schlaganfall erlitten hat, stellt auch seine Angehörigen vor eine große Herausforderung. Wichtig ist, dem Patienten immer mit Respekt zu begegnen, um ihm nicht das Gefühl zu vermitteln, er würde als nicht intelligent angesehen. Eine Sprachstörung nach einem Schlaganfall hat nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun, sondern ist die Folge einer Verletzung des Gehirns. Um mit dem Angehörigen trotz seiner Sprechstörung in für beide Seiten erfreulichem Kontakt zu bleiben, sind Ihr Mitgefühl und Ihre Geduld gefragt. Behandeln Sie einen Menschen, der unter einer Sprachstörung leidet, nie wie ein unmündiges Kind, sondern treten Sie mit ihm in normalen Dialog, wie es Sie es vor dem Schlaganfall auch getan haben. Eine langsame, deutliche und leicht verständliche Ausdrucksweise mit kurzen und prägnanten Sätzen hilft dem Patienten, Ihnen sprachlich zu folgen. Geben Sie ihm die Möglichkeit, trotz seiner Sprechstörung jeden Satz auszuformulieren. Ständiges Unterbrechen und Korrigieren führen nur dazu, dass die Kommunikation vonseiten des frustrierten Patienten reduziert wird. Verständigung durch abgemachte Zeichen sowie ein liebevoller Umgang können die nonverbale Kommunikation stärken. Wenn Sie sich von der Situation überfordert fühlen, sollten Sie die Unterstützung und den Rat einer Selbsthilfegruppe in Anspruch nehmen. 

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