Symptome und Verlauf einer kindlichen Aphasie
Bei Kindern und Jugendlichen können grundsätzlich die gleichen Symptome auftreten wie bei erwachsenen Aphasie-Patienten, wobei viele begleitende Verhaltensauffälligkeiten bei jungen Betroffenen meist im schulischen Kontext beobachtet und analysiert werden. Kindliche Aphasie geht nicht mit einer Intelligenzminderung einher, kann sich jedoch abhängig von der betroffenen Hirnregion mit deutlichen sprachlichen Defiziten und einer Vielzahl von Verhaltensstörungen äußern. Hierzu zählen neben Beeinträchtigungen der Fähigkeiten im Sprechen, Lesen und Scheiben sowie in der Mimik und Gestik und dem Verlust des grammatikalischen Verständnisses auch Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, aggressives Verhalten, Impulsivität, Hyperaktivität und Ängstlichkeit. Als klassische Symptome einer kindlichen Aphasie gelten eine anfängliche Phase des totalen Mutismus und eine darauffolgende langfristige Reduktion der alltäglichen Sprache. Oft treten im Verlauf einerAphasie als Folge der organischen Hirnschädigung auch Halbseitenlähmungen, Schluckstörungen, Epilepsien, akustische oder visuelle Wahrnehmungsstörungen, eine stark beeinträchtigte Augen-Hand-Koordination oder Körperschemastörungen auf.
Diagnose einer kindlichen Aphasie
Kindliche Aphasie bezeichnet keine Sprachstörung im herkömmlichen Sinn, sondern den Verlust sprachlicher Fähigkeiten als Folge eines klar definierbaren Ereignisses nach einer zunächst normal verlaufenden Sprachentwicklung. Im Rahmen der Diagnose muss die Aphasie daher von Defiziten in der Sprachentwicklung, Verzögerungen aufgrund von Zweisprachigkeit sowie von neuropsychologischen Sprechstörungen und anderen, schon vor dem Unfall festgestellten Defiziten deutlich abgegrenzt werden.
Da kein spezielles Testverfahren für die Diagnose einer kindlichen oder jugendlichen Aphasie existiert, werden in solchen Fällen dieselben Methoden angewendet, die auch der Sprachentwicklungsdiagnostik bei Erwachsenen dienen. Dabei werden die organischen Schädigungen sowie die Defizite und Fähigkeiten der betroffenen Kinder und Jugendlichen erfasst und der Verlauf der Entwicklung dokumentiert. Ein wichtiger Aspekt bei der Diagnose von kindlicher Aphasie stellt die genaue Analyse der Persönlichkeit der Patienten sowie deren sprachliche Kenntnisse und Fähigkeiten vor dem Unfall dar.
Behandlung und Unterstützung bei kindlicher Aphasie
Der Erfolg einer Therapie hängt maßgeblich von der Ursache und Art der organischen Schädigung und dem Alter der Betroffenen zur Zeit des auslösenden Ereignisses ab. Die Genesungsrate ist zwar im Vergleich zu erwachsenen Patienten geringer, trotzdem kann eine umfassende Behandlung auch beichronischer kindlicher Aphasie deutliche Erfolge verzeichnen. Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die unter Aphasie leiden, erfolgt durch eine intensive, meist mehrwöchige stationäre Therapie in einer neuropädiatrischen Einrichtung, im Zuge derer auf die sprachlichen Fähigkeiten des betroffenen Kindes nach dem Unfall Schritt für Schritt aufgebaut wird. Daran schließt eine ambulante Betreuung durch einen Sprachtherapeuten oder Logopäden an. Im Vordergrund der Therapie stehen als oberste Ziele die Wiederherstellung der sprachlichen Fähigkeiten vor dem Unfall oder der Erkrankung sowie das altersgerechte Erlernen neuer sprachlicher Aspekte wie etwa der Schriftsprache, der Grammatik und eines erweiterten Vokabulars.
Die Betreuung beinhaltet darüber hinaus eine Verbesserung und Förderung der Kommunikation durch wiederholte Übungen, die zunächst Gestik und Mimik festigen. Die musikalischen und bildnerischen Fähigkeiten werden dabei ebenso intensiv gefördert wie zwischenmenschliche Handlungen. Dabei können bei Bedarf auch alternative Kommunikationsmittel zum Einsatz kommen. In den meisten Fällen ist eine Kombination mehrerer Therapieansätze und Übungen erforderlich, um für jedes Kind ein auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmtes, methodisch differenziertes Vorgehen zu finden und alle Informationskanäle in die Behandlung miteinzubinden. Wichtig ist die Alltagsnähe und eine individuell zukunftsorientierte Therapie, die den jungen Patienten ermöglicht, in Schule oder Ausbildung zurückkehren zu können. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie von kindlicher Aphasie stellt darüber hinaus die Beratung und Einbindung der Angehörigen dar.
Zusätzlich haben Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Aphasie die Möglichkeit, sich an öffentliche Einrichtungen und Organisationen wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die Schlaganfall-Hilfe oder das Kindernetzwerk für kranke und behinderte Kinder und Jugendliche zu wenden, die kompetente Beratung und Unterstützung anbieten. Der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker rief in den letzten zehn Jahren einige Projekte ins Leben, die Kinder mit Aphasie in der Rehabilitation und Beschulung gezielt unterstützen und fördern.
Aphasie kann als Folge von Gehirnverletzungen, Schlaganfällen, Gehirntumoren, Sauerstoffmangel, Gehirnhautentzündungen sowie hirnatrophischen Prozessen oder Epilepsien auftreten und Menschen jeder Altersgruppe betreffen. Mediziner sprechen von kindlicher Aphasie, wenn die dadurch verursachte hirnorganische Schädigung einen teilweisen, selten auch gänzlichen Verlust der Sprachfähigkeiten zur Folge hat, die ein Kind oder Jugendlicher bis zum Zeitpunkt des Unfalls erworben hat. Im Falle von Kindern und Jugendlichen ist in achtzig Prozent der Fälle ein Schädelhirntrauma der Auslöser der Aphasie. Die häufigsten Ursachen dafür stellen Verkehrsunfälle, Stürze während der sportlichen Betätigung oder des Spielens sowie häusliche körperliche Gewalt dar. Die Folgen für das Sprachvermögen der Betroffen reichen von einer verzögerten Sprachentwicklung bis zum teilweisen oder vollständigen Verlust der Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben und Lesen. Laut dem Deutschen Bundesverband für Logopädie erleiden alleine in Deutschland jährlich etwa 270.000 Menschen eine Gehirnverletzung, die eine Aphasie zur Folge hat. Die Hälfte der Betroffenen sind Kinder und Jugendliche, ein beträchtlicher Teil davon sind Kinder unter fünf Jahren. Die Zahl der nicht erfassten Fälle von Aphasien wird noch deutlich höher eingeschätzt. Kindliche und jugendliche Aphasie kann nicht nur das Familien- und Sozialleben der Betroffenen beeinträchtigen, sondern auch schwer zu bewältigende Hindernisse in der schulische Entwicklung zur Folge haben. Bisher wurde kein Schulkonzept entwickelt, das Kindern und Jugendlichen mit Aphasie eine auf deren Bedürfnisse abgestimmte Ausbildung ermöglicht.
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