In jedem Fall ist diese Fähigkeit von Kunst für mich schon lange das faszinierendste, da eine Arbeit mehr auslösen und spannendere Interpretationen ermögliche kann, als ich sie mir in oft langer Vorbereitung ausmalen könnte.
"Die Wand mit ihrer Unterteilung und die Elemente stehen für unterschiedliche Dinge, je nach Ebene der Betrachtung:
In Bezug auf Novafon und die Funktionsweise ihrer Geräte, allgemeiner als Analogie auf den medizinischen Prozess des Heilens und auf einer universellen Ebene ist das Motiv anwendbar auf zahlreiche Prozesse, in welchen Produkte von Geist und Philosophie den Produkten unserer menschlichen Natur oder äußeren Einflüssen gegenüberstehen."
ÄSKULAP-STAB & HIPPOKRATES
Im Zentrum befindet sich ein Wirbel indem der Kopf des griechischen Arztes Hippokrates um einen knorrigen Wanderstock wirbelt, umgeben von der abstrahiert eingewobenen, zum Äskulap-Stab gehörenden, Schlange in Gelb.
Der Äskulap-Stab dient seit langer Zeit als Symbol der heilenden Zünfte, allen voran der Ärzte, oder auch der Apotheker und medizinischen Forschung. Oft sieht man ihn heutzutage stilisiert mit ein bis zwei Schlangen, welche sich um ein Zepter winden.
Seinen Ursprung hat das Symbol im altgriechischen Mythos rund um den Sohn des Apollon und einer sterblichen, Asklepios, dem Gott der Heilkunde. Dieser wurde traditionell mit einem knorrigen Wanderstock um den sich eine Schlange windet abgebildet. Er repräsentierte die Anerkennung der medizinischen Forschung und der Heilkunst im alten Griechenland – dem Heilen wurde somit ein Wert zugesprochen der höher als die Interessen des Individuums und sogar der weltlichen Interessen der Gesellschaft.
Asklepio´s Stab steht hier an einer zentralen Stelle der Komposition in Verbindung mit einem Portrait des real existierenden altgriechischen Arztes, Wissenschaftlers, Philosophen und Pioniers, Hippokrates. Unter anderem prägte er den hippokratischen Eid und legt das Fundament der empirischen medizinischen Forschung und ist somit einer der großen Geister der Wissenschaftsgeschichte.
Kompositorisch in der Mitte des großen Wandabschnitts des Hauptraumes und im goldenen Schnitt der gesamten Fläche.
In Zusammenarbeit mit dem Künstler Robin Treier entstand in unseren Geschäftsräumen in Weinstadt ein einzigartiges Kunstwerk.
Auf der folgenden Seite finden Sie die Erklärung des Künstlers zu seinem Werk, welches die Wand unseres Eingangsbereiches ziert.
Ferner ist er so positioniert, dass seine Reflexion an jedem Punkt des großen Raumes (jenseits der Türhöhe zwischen den Abschnitten)in der Glasscheibe der Trennwand zu sehen ist, direkt hinter dem stilisierten Telleraufsatz im kleineren Raum. In der Reflexion blickt er, über den Telleraufsatz hinweg, den von diesem ausgehenden stilisierten Schallwellen hinterher (die blauen/gelben abstrakten Objekte). Ferner ist er so positioniert, dass seine Reflexion an jedem Punkt des großen Raumes (jenseits der Türhöhe zwischen den Abschnitten)
„Ich schätze fremde Interpretationen meiner Arbeit stets mehr als meine eigene Interpretation. Es ist nunmal so, ich kann meine Arbeit niemals zum ersten Mal sehen“ – Jim Jarmusch, Regisseur
Die Wand mit ihrer Unterteilung und die Elemente stehen für unterschiedliche Dinge, je nach Ebene der Betrachtung:
Bezug auf Novafon und die Funktionsweise ihrer Geräte, allgemeiner als Analogie auf den medizinischen Prozess des Heilens und auf einer universellen Ebene ist das Motiv anwendbar auf zahlreiche Prozesse, in welchen Produkte von Geist und Philosophie den Produkten unserer menschlichen Natur oder äußeren Einflüssen gegenüberstehen.
Letzteres ist ein Thema, dass sich durch viele meiner Arbeiten zieht, seit mir vor einigen Jahren mit Verwundern auffiel wie gegensätzlich die Quintessenzen zweier meiner allerliebsten Bücher zu sein scheinen: Die wilde Lyrik des stürmischen und querdenkerischen Walt Whitman in „Grashalme“ und die beeindruckend rationale, stoische Philosophie des griechischen Denkers Epiktet in seinem Werk „Handbüchlein der Moral“.
Betrachtet man die Kunstgeschichte der Menschheit medientheoretisch und aus der Warte der Narrationsforschung, finden diese in uns angesiedelten Gegensätze in zahllosen Interpretationen und symbolisch künstlerischen Spielarten Ausdruck; sei es in der Malerei, oder auch in beeindruckender Vielfalt in Dichtung und Erzählung – und somit auch in der Mythologie aller Kulturen aller Zeitalter, nachweislich zurückgehend bis zu unseren frühsten Vorfahren. In meinem Studium der Medientheorie und Narrationsforschung lernte ich unter anderem die Herangehensweise der griechischen Künstler, Philosophen und Wissenschaftler zu schätzen.
Der Äskulap-Stab dient seit langer Zeit als Symbol der heilenden Zünfte, allen voran der Ärzte, oder auch der Apotheker und medizinischen Forschung. Oft sieht man ihn heutzutage stilisiert mit ein bis zwei Schlangen, welche sich um ein Zepter winden.
Seinen Ursprung hat das Symbol im altgriechischen Mythos rund um den Sohn des Apollon und einer sterblichen, Asklepios, dem Gott der Heilkunde. Dieser wurde traditionell mit einem knorrigen Wanderstock um den sich eine Schlange windet abgebildet. Er repräsentierte die Anerkennung der medizinischen Forschung und der Heilkunst im alten Griechenland – dem Heilen wurde somit ein Wert zugesprochen der höher als die Interessen des Individuums und sogar der weltlichen Interessen der Gesellschaft.
Asklepio´s Stab steht hier an einer zentralen Stelle der Komposition in Verbindung mit einem Portrait des real existierenden altgriechischen Arztes, Wissenschaftlers, Philosophen und Pioniers, Hippokrates. Unter anderem prägte er den hippokratischen Eid und legt das Fundament der empirischen medizinischen Forschung und ist somit einer der großen Geister der Wissenschaftsgeschichte. Kompositorisch in der Mitte des großen Wandabschnitts des Hauptraumes und im goldenen Schnitt der gesamten Fläche.
Ferner ist er so positioniert, dass seine Reflexion an jedem Punkt des großen Raumes (jenseits der Türhöhe zwischen den Abschnitten) in der Glasscheibe der Trennwand zu sehen ist, direkt hinter dem stilisierten Telleraufsatz im kleineren Raum. In der Reflexion blickt er, über den Telleraufsatz hinweg, den von diesem ausgehenden stilisierten Schallwellen hinterher (die blauen/gelben abstrakten Objekte).
Ferner ist er so positioniert, dass seine Reflexion an jedem Punkt des großen Raumes (jenseits der Türhöhe zwischen den Abschnitten) in der Glasscheibe der Trennwand zu sehen ist, direkt hinter dem stilisierten Telleraufsatz im kleineren Raum. In der Reflexion blickt er, über den Telleraufsatz hinweg, den von diesem ausgehenden stilisierten Schallwellen hinterher (die blauen/gelben abstrakten Objekte).
Äskulab-Stab & Hippokrates
Im Zentrum befindet sich ein Wirbel indem der Kopf des griechischen Arztes Hippokrates um einen knorrigen Wanderstock wirbelt, umgeben von der abstrahiert eingewobenen, zum Äskulap-Stab gehörenden, Schlange in Gelb.
DIE ABSTRAKTEN OBJEKTE ROT/BLAU/GELB & DIE ABTRENNUNG
BLAU: Neben dem glücklichen Zufall, dass Novafon durch sein Corporate Design in Blau repräsentiert wird, benutze ich Blau im Rahmen meiner Arbeit stets für Objekte die auf unterschiedliche Art mit Synthese verknüpft sind – also der Erschaffung von etwas Neuem, durch die Verbindung mehrerer einzelner Komponenten. In diesem Fall sind somit die blauen Schallwellen das Produkt der Forschung & Planung (gelb), als auch der Leidenschaft und Anstrengung des Teams und äußerer Umstände (ebenfalls Rot)
GELB. ROT. DIE ABTRENNUNG kann man im Zusammenhang mit einer der Auslegungen des Gemäldes lesen als die Schwelle zwischen Außenwelt (kleiner Raum) und Körper (großer Raum). Der Körper beherbergt das Innenleben und den Ort an welchem der komplexe Prozess von Linderung und Heilung (/Veränderung) stattfinden muss. Da sich Schall und Vibrationen aller Art innerhalb von Festkörpern anders verbreiten als z. B. in der Luft, verändert sich die Farbe der Schallwellen-Objekte dort wo die Glasabtrennung auf die große bemalte Wand trifft. Auf einer anderen Ebene erfüllt dies den Zweck, dass im großen Raum auf der universellen Ebene das Prinzip der Dualität aufgegriffen wird – im Aufeinandertreffen gegensätzlicher Kräfte. Dieses Ringen unterschiedlicher Kräfte findet man allegorisch und metaphorisch betrachtet im Prozess der Heilung, aber auch im philosophischen Für und Wider eines jeden Menschen im Wechsel zwischen verschiedenen Kapiteln und Rollen im Verlauf seines Lebens.
Beide sind in sich weder zugrundeliegend gut oder schlecht, erst das Zusammenspiel und die Balance zwischen beiden schaffen Großes – und waren zeitgleich seit der Morgendämmerung des Homo sapiens stets Anlass für inneres und gesellschaftliches Zerwürfnis, aber zeitgleich Motor für Innovation und die großen Ideen der Menschheitsgeschichte.
Dort wo die gegensätzlichen Kräfte Rot und Gelb aufeinandertreffen entspringt der Wirbel in dem sich Hippokrates und der Stab des Asklepios zeigen, auf einem Bett aus einer wilden Collage an Information aus allen Ecken der Welt, eine entspringenden Vibration als Frequenz auf einer X-Achse, welche ein Rotes Element auflöst und Formeln (in diesem Fall ein Teil der physikalischen Herleitung der Formeln zur Impedanz in Festkörpern).
In Anlehnung an die Tatsache, dass dieser Prozess einer ist der fortlaufend und ohne Ende ist – da dessen Ursache Teil unserer DNA ist – stellt das Gemälde eine Momentaufnahme in einem sich endlos wiederholenden Zyklus dar. So ist auch das Heilen, als Gegenkraft zu den Auswirkungen unseres Handelns, aber auch gegen den nicht aufhaltbaren Verlauf der Zeit und unserer Natur, ein nie endender Zyklus der seit Anbeginn der Zeit durch Menschen verfolgt wird und durch Pioniere wie Alexander Fleming, Florence Nightingale, Paul Ehrlich, Elsa Brändström, Ignaz Semmelweiss,
Das Gesamtbild
Für mich war der außerordentlichste Wert von Kunst stets, dass sie fähig ist, etwas in unsere Alltagswelt zu stellen, das wir dort normalerweise nicht vorfinden und uns somit mit Fragezeichen beschenkt.
Jedes Fragezeichen ist Resultat aus dem Ereignis, dass unsere Erwartungshaltung oder Ansichten herausgefordert und durcheinander gewirbelt wurden. Beim neuen Zusammensetzen haben wir im besten Fall die Gelegenheit Neues mit in unsere Betrachtungsweise aufzunehmen und durch neue Verbindungen – aus leicht veränderter Perspektive – ungesehene Facetten zu entdecken oder neue Inspiration für ungeahnte Ideen und Zusammenhänge zu finden – oder auch „nur“ einen wohltuenden Moment schöner Zerstreuung. In jedem Fall ist diese Fähigkeit von Kunst für mich schon lange das faszinierendste, da eine Arbeit mehr auslösen und spannendere Interpretationen ermögliche kann, als ich sie mir in oft langer Vorbereitung ausmalen könnte.
Nachfolgend möchte ich jedoch dennoch einen kleinen Einblick in meine persönliche Perspektive geben und einige Hintergrundinformationen zu den Herleitungen einzelner Elemente liefern:
Diese nutzen den altgriechischen mythologischen Pantheon metaphorisch/allegorisch, um in Erzählungen und Kunst bildlich über Themen der Natur und des Loses der Menschheit und ihrer Psyche, sachlich zu reflektieren, aber mit künstlerischen Kniffen die einen intuitiveren Zugang und Raum für Interpretation – und Fragezeichen – erlauben. Im Wandgemälde finden sich Referenzen zu dieser Wertschätzung – neben Anleihen aus moderner Popkultur, welche medientheoretisch als modernisierte Art der mythologischen Erzählweise zu verstehen ist.
Diese strukturellen Ähnlichkeiten eröffneten Menschen durch das Stilmittel der Allegorie stets neue Inspiration durch künstlerisch interpretierte Zusammenhänge. Diese sind so effizient, da sie intellektuell inspizierbar und reproduzierbar sind, aber auch intuitiv wahrgenommen werden können, da uns dieses Für und Wider von Kraft und Gegenkraft instinktiv durch unsere Psyche bekannt ist. Das Thema der Dualität ist mindestens so alt wie der Zeitraum in welchem unsere prähistorischen Vorfahren neben Gehirnteilen, wie dem im Tierreich weit verbreiteten limbischen System, ebenfalls den Neocortex entwickelten.
Erstgenanntes, trotz der hyperverknüpften Funktionsweise unseres Gehirns, Zuhause unserer niederen Instinkte wie z. B. Selbsterhalt und Leidenschaft, letztgenannter ist Hort für abstraktere Konzepte wie Empathie, aber auch abstrakte Planung.
Mildred Scheel und vielen weiteren beflügelt wurde, mit Hippokrates als einer ihrer bedeutendsten Wegbereiter in Forschungsgrundsatz und Philosophie.
Im ganz linken Rand wird man gelbe Elemente finden, welche „in die Wand zu dringen“ scheinen. In selber Höhe wird man sie auf der anderen Seite – ganz rechts im kleineren Raumabschnitt – wiederfinden wie sie wieder auftauchen um von Hippokrates´ Reflexion wieder durch die Tellerplatte hin zum „Körper“ geschickt zu werden.