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Arthrose beim Pferd: So kannst du deinem Vierbeiner helfen

Diagnose Arthrose – ein Schock für Halter:innen, aber eine Chance fürs Pferd. Denn obwohl die Erkrankung als nicht heilbar und die Schäden als irreversibel gelten, ermöglicht dir eine gesicherte Diagnose, deinem Pferd proaktiv zu helfen. Erfahre hier, was du zur Arthrose wissen musst und wie du einem an Arthrose erkrankten Pferd zu mehr Beweglichkeit und Lebensfreude verhilfst.

Überblick: Definition, Ursachen und Formen der Arthrose beim Pferd

Kurzdefinition der Arthrose:

Arthrose ist eine chronische degenerative Gelenkserkrankung bei der das Knorpelgewebe, welches das Abfedern und reibungslose Übereinandergleiten der mit dem Gelenk verbundenen Knochen ermöglicht, dauerhaft und fortschreitend verschleißt. Die Arthrose zählt per Definition nicht zu den entzündlichen Krankheiten, sie führt aber im Verlauf häufig zu Entzündungen durch die sich aneinanderreibende Gelenkinnenhaut. Gelenkverschleiß gehört zum natürlichen Alterungsprozess. Bei einer Arthrose überschreitet der Knorpelabbau jedoch das alterstypische Maß. Arthrose ist bei uns Menschen weit verbreitet. (Zum Blogbeitrag) Bei Pferden und anderen Tieren gehört die Arthrose ebenfalls zu den am häufigsten diagnostizierten Krankheiten. Da sie zu Beginn unauffällig und symptomarm verläuft, wird sie meist erst im fortgeschrittenen Stadien entdeckt – dann, wenn die Patient:innen bereits unter Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit leiden. Im späteren Verlauf der Arthrose können die betroffenen Gliedmaßen sogar bewegungsunfähig werden, da es zu einer regelrechten Deformierung der Gelenke kommt.

Ursachen für Arthrose beim Pferd:

Arthrotische Erkrankungen bei Pferden werden durch die unterschiedlichsten Faktoren ausgelöst: Oft gehen der Arthrose Verletzungen voraus, die wiederum auf eine falsche Belastung der Gelenke, eine Fehlstellung der Hufe oder ungenügendes Warmreiten zurückzuführen sein können. Pferde, bei denen eine oder mehrere dieser Prämissen erfüllt ist, leiden häufig auch unter Verspannungen. Im Bereich der verhärteten Muskulatur ist die Durchblutung in der Regel beeinträchtigt, was mitunter eine Unterversorgung der am nächsten gelegenen Gelenke zur Folge haben kann. Auch Bewegungsmangel und eine unausgewogene oder nährstoffarme Ernährung tragen zur Entstehung von Arthrose bei. Pferde, die unzureichend bewegt und ernährt werden, entwickeln häufig Übergewicht. Adipöse Tiere haben im Allgemeinen ein höheres Risiko für Gelenkserkrankungen, da diese durch das zusätzliche Gewicht überlastet werden. Die Arthrose kann aber auch als Begleiterkrankung oder Folge von Gelenkinfektionen oder Stoffwechselstörungen auftreten. Und dann gibt es noch die Pferde, die zwar grundsätzlich gesund sind und vorbildlich gehalten werden, aber aufgrund einer angeborenen schlechten Knorpelqualität zur Arthrose neigen. Oft treten mehrere der genannten Auslöser gemeinsam auf oder bedingen sich gegenseitig.

Formen arthrotischer Erkrankungen bei Pferden:

Grundsätzlich kann – wie beim Menschen – jedes Gelenk im Körper des Pferdes von Arthrose betroffen sein. Die genaue Bezeichnung für eine spezifische arthrotische Veränderung orientiert sich an der Lokalisation des Gelenks. Beispielsweise nennt man Arthrose im Bereich der Hüfte Coxarthrose, in der Schulter heißt sie Omarthrose und bei der Gonarthrose ist das Kniegelenk geschädigt. Da bei Pferden arthrotische Veränderungen in den unteren Beingelenken besonders häufig vorkommen, haben sich hierfür umgangssprachliche Bezeichnungen herausgebildet. Dort unterscheidet man zwischen Spat, Hufrolle und Schale. Spat nennt man die Arthrose im Bereich des Sprunggelenks. Mit dem Ausdruck „Hufrolle“ oder „Hufrollensyndrom“ werden pathologische Veränderungen des Schleimbeutels, Strahlbeins und der Beugesehne zusammengefasst, welche meist mit einer Arthrose des Hufgelenks assoziiert sind. „Schale“ ist ein Sammelbegriff für Arthrosen der unterschiedlichen Zehengelenke.

Arthrose

Hat dein Pferd Arthrose? Achte auf diese Symptome

Wie eingangs beschrieben, treten Beschwerden erst bei fortgeschrittener Arthrose auf. Im Verlauf der Erkrankung werden diese immer deutlicher.

  • Unwilligkeit, vor allem während der Aufwärmphase
  • Schmerzreaktionen beim Beugen des betroffenen Gelenks
  • Druckempfindlichkeit, Wärmeentwicklung und Schwellung am betroffenen Gelenk
  • Gallen in Gelenknähe
  • Einschränkung der Bewegungsfähigkeit infolge des sich langsam verknöchernden Gelenks: Stolpern, Steifigkeit bis hin zum Lahmen
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen
  • Verkrampfungen und Verspannungen am Rest des Körpers aufgrund der durch die Arthrose ausgelösten Dysbalancen


Stellst du diese Auffälligkeiten fest, solltest du dein Pferd dringend tiermedizinisch untersuchen lassen. Da die genannten Symptome häufig auch bei Verletzungen oder anderen Erkrankungen wie etwa der akuten Arthritis auftreten, ist eine tierfachärztliche Untersuchung für die eindeutige Diagnose unerlässlich. Röntgen oder Ultraschalluntersuchungen gelten als zuverlässige bildgebende Verfahren bei der Befundstellung.

5 Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Arthrose bei Pferden

Ist die Arthrose erst einmal diagnostiziert, wird der oder die Tierärzt:in eine medikamentöse Therapie, operative, orthopädische oder physiotherapeutische Maßnahmen verordnen. Zwar ist die Erkrankung an sich nicht heilbar, doch wenn sie früh erkannt wird, lassen sich ihre Symptome gut behandeln. Wir sagen dir, wie du dein an Arthrose erkranktes Pferd dabei unterstützen und der Gelenkserkrankung sogar vorbeugend entgegenwirken kannst:

1️. Vermeide Kälte und Nässe.
Wenn die Muskulatur und Gelenke deines Pferdes warm und trocken sind, ist die Verletzungsgefahr geringer. Verletzungen können eine Arthrose nach sich ziehen oder verschlimmern. Bei nicht zu kalter Witterung kann eine leichte Abschwitzdecke hilfreich sein, um das Tier zu wärmen.

2️. Sorge für ausreichend Bewegung.
Bleibt die körperliche Betätigung aus, produzieren die Gelenke weniger Gelenkflüssigkeit und die Arthrose hat noch leichteres Spiel. Außerdem kräftigt regelmäßige Bewegung die stützende Muskulatur. Achte aber darauf, dein Pferd nicht zu überfordern und passe den Grad der Aktivität unbedingt seinem aktuellen Zustand an. Der Untergrund sollte dabei weder zu hart, noch zu weich sein.

3. Überprüfe die Ernährung
Bekommt dein Pferd alle Nährstoffe, die es braucht und ist es ausreichend hydriert? Spezielles Zusatzfutter und Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin können helfen, den Gelenkknorpel gesund zu erhalten. Ist er bereits geschädigt, wirkt eine Kur mit Teufelskralle schmerzlindernd. Aber handle besser nicht auf eigene Faust. Dein:e Tierärzt:in kann dich bei der optimalen Futterzusammenstellung beraten.

4. Behalte das Gewicht im Auge
Gute Ernährung ist wichtig – ja. Dennoch solltest du dein Pferd nicht überfüttern. Nimmt dein Pferd übermäßig zu, kann das vielfältige gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Außerdem belastet jedes überzählige Kilo seine Gelenke zusätzlich.

5. Achte auf eine gute Durchblutung der Muskulatur.
An Triggerpunkten und verspannten Arealen kommt es typischerweise zu einem blutzirkulatorischen Stau, der mitunter die Gelenkversorgung beeinträchtigt. Regelmäßige Massagen oder eine Behandlung mit dem NOVAFON fördern die Durchblutung. Die lokale Vibrationstherapie mit dem NOVAFON kann zudem dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren. 

Und zu guter Letzt gilt immer: Bleib aufmerksam und beobachte dein Pferd. Auf welche der genannten Tipps spricht es gut an? Verschlechtert sich der Zustand trotz aller Bemühungen, solltest du noch einmal veterinärmedizinische Hilfe anfordern.

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